Mit der Gemeinwohl-Ökonomie gestalte ich künftig entschlossen die Zukunft

Das Corona-Jahr 2020, zwei Jahre der Wetterextreme und verschiedene kleinere und größere Ereignisse und Erlebnisse haben sicherlich viele von uns erschüttert und veranlasst, die eigenen Annahmen über "es wird schon nicht so schlimm werden" zu überprüfen. So auch mich. Denn unsere Generation ist die erste, die die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommt - und vor allem die letzte, die dagegen wirksam etwas tun kann.

 

Ich habe mich daher entschlossen, zum Jahreswechsel mein Engagement für Nachhaltigkeit und Wandel in unserer Wirtschaft und Gesellschaft noch zu verstärken und zu professionalisieren und mich der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung anzuschließen. Gerne teile ich im folgenden ein wenig Hintergrundinformationen dazu.

Es gibt viele Punkte, die mir an der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung gefallen:

  1. Sie setzt ihre Argumentation klar auf den Grundwerten unserer Verfassung auf - deren oberste, die Menschenwürde, mir sehr am Herzen liegt und die sich in allen Aspekten des Instrumentariums der Gemeinwohl-Ökonomie widerspiegelt.
  2. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine "Grasswurzel"-Bewegung mit hohem Selbstorganisations-Grad. Ein Großteil der Konzept- und Überzeugungsarbeit wird in ehrenamtlicher Arbeit geleistet. (Wer mich ein wenig kennt, weiß, dass mich der Gestaltungsspielraum reizt, der sich damit auch mir bietet.)
  3. Die Gemeinwohl-Ökonomie verfolgt einen ganzheitlichen und systemischen Ansatz, wenn es um die Stärkung von Gemeinwohlorientierung und Nachhaltigkeit geht: Es werden stets alle Anspruchsgruppen betrachtet und einbezogen sowie die jeweiligen Kontexte und Verhältnisse der betrachteten Organisation berücksichtigt. Ich werde also meine Kompetenzen in der Begleitung von (Groß-) Gruppen- und Veränderungsprozessen gut darin einbringen können, Organisationen auf ihrem Entwicklungsprozess zu Nachhaltigkeit und Gemeinwohlorientierung zu begleiten.
  4. Die Gemeinwohl-Ökonomie setzt ihre Energie dafür ein, nachhaltige Praktiken zu verstärken, sichtbar zu machen und in die Welt zu tragen, um damit weitere Menschen und Organisationen zu ermutigen und ein neues Narrativ für unsere Wirtschaft zu schaffen: Sie darauf auszurichten, ein gutes Leben für alle zu gewährleisten.
  5. Sie richtet ihren Fokus nicht allein auf z.B. Wirtschaftsunternehmen, sondern hat sich das Ziel gesetzt, unsere gesamte Wirtschaft und Gesellschaft zu verändern. Ich mochte es schon immer, zu ehrgeizigen Zielen meinen Beitrag zu leisten.
  6. Die Gemeinwohl-Ökonomie versteht sich als kollaborative Bewegung; so versteht sie sich z.B. mit der internationalen Doughnut-Economy-Bewegung von Kate Raworth als "Schwester im Geiste", um nur eine zu nennen.
  7. Die Gemeinwohl-Ökonomie hat solide und zugleich praxistaugliche Instrumente entwickelt, um Unternehmen, Kommunen, Organisationen, Bildungseinrichtungen in der Organisationsentwicklung und Ausrichtung auf Gemeinwohl und Nachhaltigkeit zu unterstützen: Für die breitflächige Etablierung eines ethischen Wirtschaftssystems in Europa wurde das Modell der Gemeinwohl-Ökonomie in einer Stellungnahme vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) weiterempfohlen. Auch ihr Kerninstrument, die Gemeinwohl-Bilanz, entspricht den deutschen gesetzlichen Anforderungen an ein Nachhaltigkeitsberichtswesen
  8. Erteilte Testate für Gemeinwohl-Bilanzen bescheinigen keinesfalls ein Vorhandensein von Nachhaltigkeit; vielmehr bescheinigt es lediglich eine fundierte Einschätzung des eigenen Status und eines nachvollziehbaren Bemühens auf dem Weg zu Nachhaltigkeit und Gemeinwohlorientierung. Ich schätze daran, dass damit das Testat eine differenzierte und zugleich branchen- und größenübergreifende Vergleichbarkeit von Unternehmen und Organisationen ermöglicht jenseits eines digitalen "bestanden/nicht bestanden"-Urteils.
  9. Menschen, die - wie künftig ich - als Berater*innen, Auditor*innen oder Referent*innen das Instrumentarium der Gemeinwohl-Ökonomie auch dazu einsetzen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, führen zwar einen Teil ihres Umsatzes an die Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung ab, sind jedoch zusätzlich dazu gehalten, ihre Erfahrung in die ehrenamtliche Arbeit zurückfließen zu lassen. So bleiben Nehmen und Geben in Balance ebenso wie Theorie und Praxis miteinander im Austausch. Ganz mein Verständnis von guter Zusammenarbeit.
  10. Ich habe sehr liebe, tatkräftige und entschlossene Menschen unterschiedlichster Hintergründe in den Regionalgruppen der Gemeinwohl-Ökonomie kennengelernt, mit denen ich mir gut vorstellen kann, einiges in Bewegung zu setzen.
  11. Ich durfte bereits erleben, wie in "meiner" Regionalgruppe mit schwierigen Situationen sehr wertschätzend umgegangen wurde, und bin daher sehr zuversichtlich, dass wir auch weitere Klippen und Herausforderungen meistern werden.

In Summe (es gibt sicherlich noch weitere Punkte, doch  ich möchte Sie ja nicht langweilen) freue ich mich also darauf, meine Rolle in der Gemeinwohl-Ökonomie zu finden und zu schaffen, und bin gespannt!

Vielleicht habe ich auch Sie ein bisschen neugierig gemacht?!

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